Tropen-Survival-Kit
09.08.2016 16:49Rückblende
Heute vor 20ig Jahren, klein Katja ist auf einer Schulreise mit ihren Klassenkameraden. Einer hat zu nervös herumgetollt, ist gefallen und hat nun eine Schürfwunde am Knie. Die Klassenlehrerin weiss nicht so recht was tun und fragt in die Runde, ob jemand per Zufall ein Plaster dabei hat. Klein Katja öffnet ihren Rucksack und zaubert ein Desinfektionsmittel und ein steriles Pflaster hervor. Natürlich aus einem selbstgenähten Beutel mit weichem Flies und Reissverschluss.
So war das schon als ich klein war - ich musste immer perfekt organisiert sein und alles msste praktisch sein.. Auch heute noch mag ich es orgaabsolute nisiert und ich habe eine Schwäche für praktische Dinge.
Zurück in die Gegenwart
Das Leben in den Tropen ist herrlich. Meistens scheint die Sonne und man befindet sich an einem Ort, für den die Meisten ein Vermögen ausgeben, um dort zu sein und man braucht keine Winterkleider. Aber in den Tropen leben will gelernt sein! In der Schweiz sind wir ja so privilegiert. Wir wachsen quasi in einer geschützten Werkstatt auf. Im Wald kann man frisch fröhlich herumtollen, spazieren und campen, ohne Angst haben zu müssen, dass einem ein Bär angreift. Das einzig wirklich gefährliche Lebewesen in den schweizer Wäldern ist die Zecke. Wir können ungestört im See baden, ohne einen Käfer einzufangen. Meisten können wir in den Restaurants das Essen unbesorgt geniessen. Die Hygienestandards in der Schweiz sind unglaublich hoch. Das Wasser aus dem Hahn können wir trinken und wenn einmal der Strom ausgeht, steht es am nächsten Tag in der Zeitung.
In den Tropen ist alles etwas anders. Es gibt einige Dinge, die man wissen und beachten muss, wenn man sich hier wohlfühlen möchte. Deshalb öffne ich für euch meine Reiseapotheke und zähle auf, was unbedingt in euer Tropen-Survival-Kit gehört. :)
Pilze
Ihr habt ja keine Ahnung, wie oft mich schon Pilze befallen haben. Ich finde die Vorstellung, dass Pflanzen auf einem wachsen echt eklig. Das Klima in den Tropen ist perfekt für Pilze. Es ist immer feucht und warm. Und schwupps - schon hat man einen Pilz. Fuss- und Hautpilze sind die häufigsten Arten hier.
Das hilft
Ich reise immer mit einer Pilzcreme, die ich sofort anwenden kann, wenn das kleinste Anzeichen eines Pilzes zu sehen ist.
Infektionen
Noch häufiger als Pilze sind Infektionen. Wenn man nicht aufpasst, kann aus einem kleinen Schnittchen, das in der Schweiz in zwei Tagen verschwunden wäre, eine riesige Infektion werden, die mit Antibiotika behandelt werden muss. Bei kleinen äusserlichen Wunden muss man wirklich saumässig aufpassen. Manchmal genügen 24 Stunden um die Wunde zu infizieren und anschwellen zu lassen. Ausserdem sind Ohrenentzündungen für Taucher sehr häuftig, da das Wasser extrem verschmutzt ist. Unter diese Rubrik setze ich auch Mageninfektionen. Das kleinste Stückchen verdorbenes Fleisch kann einen ganz schön umhauen.
Das hilft
In meiner Apotheke habe ich immer eine Antibiotikacreme (die ich übrigens bevor ich anfing zu reisen niemals benutze habe und gar nicht wusste, dass es sowas gibt), Antibiotikatropfen für meine Ohren und ein Breitbandantibiotika als Tablette, welches ich im Falle von Mageninfektionen dabei habe. Auch Kohletabletten um den Magen zu beruhigen sind dabei sowie Buscopan für Magenkrämpfe.
Parasiten
Parasiten kann man sich ganz einfach durch ein Mikro-Tröpfchen verunreinigtes Wasser oder Essen einfangen. Amöben oder Bandwürmer oder sonstiges Kriechzeug ist darunter. Dabei kann man noch so viel Händewaschen - ein falscher Schluck Wasser genügt. Parasiten sind nicht ganz so schlimm wie eine Mageninfektion aber dennoch lästig.
Das hilft
Ganz ehrlich... für Parasiten habe ich nichts in meiner Apotheke. Ich hatte erst einige Male ein Parasit, dem ich mit einem vor Ort gekauften Chemiecocktail den Gar aus gemacht habe. Sie kommen relativ selten vor, deshalb finde ich ein Parasitenmittel mitzuschleppen unnötig.
Sonne
Als Taucher verbringt man die meiste Zeit auf dem Boot und nicht immer hat es ein Schattenplätzchen frei. Deshalb unbedingt immer Sonnencreme einschmieren! Am Besten noch in Kombination mit einem T-Shirt, das einem vor UV-Strahlen schützt. Faktor 50 muss die Creme mindestens sein, alles tiefer ist ein Witz, da spielt es keine Rolle, wie braun wir Weisshäute bereits sind.
Moskitos
In der Schweiz sind Mücken einfach nur lästig. Sie kommen nicht häufig vor und wenn, dass sprayt man sich ein und damit hats sich. Wenn man es vergisst ist nicht so schlimm, am nächsten Tag juckt es ein wenig. In den Tropen kann das Vergessen des Moskito-Sprays fatale Folgen haben. Sie heissen Malaria, Dengue, Zika und Chinkungunya. Ich wurde bis jetzt zum Glück verschont aber von Freunden habe ich schon fürchterliche Schauergeschichten über diese Viren gehört.
Das hilft
Mückenspray unbedingt vor Ort kaufen. Manche Mücken sind resistent gegen das Spray aus einem anderen Land. Ich hasse Moskito-Sprays weil ich mich danach so klebrig fühle und das ganze Zeugs auf den Händen habe. Aber lieber das, als ein Virus. Malaria-Prophylaxe empfehle ich nur für extrem abgelegene Orte mit hohem Risiko.
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